„Wir haben bei der Entscheidung für diesen Ausbildungsberuf den Bedarf der Agentur für Arbeit berücksichtigt. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie und die Zunahme des Online-Handels bekommt der Beruf des Fachlageristen einen neuen Stellenwert. Waren, die Kunden online bestellen, bereiten Fachlageristen für den Versand vor“, erklärt Petra Müller, Teamleiterin im Berufsbildungswerk Cottbus.
Fachlageristen arbeiten beispielsweise für Logistikunternehmen oder Speditionsbetriebe im Metall- und Fahrzeugbau, in der Lebensmittel- und Elektroindustrie oder bei Herstellern von Baustoffen. Für den Start in den Beruf sieht Petra Müller in der Region gute Chancen. "Vor allem im Speckgürtel Berlins sind viele Logistikunternehmen ansässig. Wenn die jungen Leute flexibel und mobil sind, haben sie noch bessere Perspektiven."
Im Berufsbildungswerk Cottbus werden junge Menschen mit körperlichen und psychischen Einschränkungen für Jobs im Büro und im Lager ausgebildet, die aufgrund ihres erhöhten Förderbedarfs nicht die Chance haben, direkt im Unternehmen eine Ausbildung zu absolvieren. Der Beruf „Fachlagerist“ bietet eine Erweiterung der bereits vorhandenen, theoriereduzierten Ausbildung zum „Fachpraktiker im Lagerbereich“. Die Ausbildung dauert zwei Jahre und schließt mit einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer ab.
Größeres Lager – mehr Azubis
Im Juli ist das Berufsbildungswerk Cottbus von der Inselstraße in die ehemalige Tuchfabrik auf den Ostrower Damm 2 umgezogen. In den größeren Räumen gibt es nun genug Platz für das große Übungslager, in dem die Auszubildenden unter realistischen Bedingungen lernen und arbeiten können. Sie führen typische Arbeiten eines Fachlageristen durch, wie Waren entgegennehmen und prüfen, Güter fachgerecht einlagern, Inventuren durchführen, Waren versandfertig machen oder für den Transport auf dem LKW sichern.
Mit der Vergrößerung der Ausbildungsräume im SRH Berufsbildungswerk Cottbus können auch mehr Teilnehmer an einer Berufsvorbereitung teilnehmen. Diese ist sinnvoll für junge Menschen, die noch unsicher sind, welcher Beruf zu ihnen passt oder die ihre Ausbildungsreife noch nicht erreicht haben. Aktuell absolvieren im Berufsbildungswerk 50 junge Menschen mit gesundheitlichen oder psychischen Einschränkungen eine Berufsvorbereitung oder Berufsausbildung. Seit Eröffnung 2007 nutzten rund 440 junge Leute die Berufsbildungsangebote.